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Ursachen für ein plötzlich auftretendes dumpfes Gefühl im Ohr

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Ursachen für ein plötzlich auftretendes dumpfes Gefühl im Ohr

5 Min.

ohrenkrankheiten

Erscheinungsdatum: 1. März 2019

Datum der letzten Überarbeitung: 30. September 2024

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Ohr verstopft ist und Sie alles wie durch Watte hören, dann leiden Sie vielleicht unter einem Phänomen, das viele als dumpfes Gefühl im Ohr bezeichnen. Möglicherweise haben Sie auch das Bedürfnis zu gähnen, um das Ohr wieder frei zu kriegen. Das dumpfe Hören kann ein paar Stunden andauern oder aber die betroffene Person für den Rest des Lebens begleiten. Wir erklären Ihnen, wodurch das Wattegefühl im Ohr verursacht wird und wie Sie sich davor schützen können.

Überblick:

  • Wodurch wird ein dumpfes Gefühl im Ohr verursacht?
  • Wie wird man das dumpfe Gefühl im Ohr wieder los?

Wodurch wird ein dumpfes Gefühl im Ohr verursacht?

Mittelohrentzündung

Wenn sich Ihr Ohr verstopft und dumpf anfühlt, leiden Sie möglicherweise an einer Mittelohrentzündung. Diese wird in der Fachsprache auch Otitis media genannt. Oft ist das Ohr berührungsempfindlich und in manchen Fällen tritt auch Flüssigkeit aus. In schwereren Fällen kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Die Mittelohrentzündung kommt sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen vor, bei Kindern allerdings häufiger. In den ersten 3 Lebensjahren machen etwa 80 % der Kinder eine Mittelohrentzündung durch. Sie dauert in der Regel 2 bis 3 Tage (auch ohne Medikamente), kann sich in seltenen Fällen aber auch über Wochen hinziehen. Eine Mittelohrentzündung ist meist die Folge eines vorangegangenen Atemwegsinfekts. Hinter dem Trommelfell sammelt sich Flüssigkeit und es entsteht ein idealer Nährboden für Bakterien. Dies führt letzten Endes zur Entzündung, die wiederum für die Schmerzen und das dumpfe Gefühl im Ohr verantwortlich ist.

Nasennebenhöhlenentzündung/Erkältung

Sehr häufig ist eine Erkältung bzw. eine Nasennebenhöhlenentzündung die Ursache für das Wattegefühl im Ohr. Jedes Jahr erkranken etwa 30 Millionen Menschen an einer Nasennebenhöhlenentzündung, die auch Sinusitis genannt wird. Erkältungen kommen noch häufiger vor. Die beiden Erkrankungen ähneln sich sehr, unterscheiden sich aber in der Dauer der Symptome. Eine Erkältung hält in der Regel etwa 10 Tage an, während eine Sinusitis mehrere Wochen andauern kann. 

Auslöser ist eine Verstopfung in einer kleinen Röhre, die von der Mitte des Ohrs zur Nase verläuft. Erkältungen sind zwar lästig, müssen aber nicht zwangsläufig von einer Ärztin oder einem Arzt behandelt werden. Wenn die Symptome jedoch über Wochen andauern, dann sollten Sie sich untersuchen lassen. Um die Reizung zu lindern, können Sie ein abschwellendes Mittel und einen Luftbefeuchter verwenden. Verzichten Sie auch auf das Rauchen, da dies die Nase zusätzlich reizen kann.

Morbus Menière

Mit weniger als 200.000 Fällen pro Jahr ist Morbus Menière, auch Menière-Krankheit genannt, vergleichsweise selten. Gleichzeitig zählt sie zu den ernsteren Erkrankungen, die ein dumpfes Gefühl im Ohr verursachen können. Morbus Menière tritt in der Regel zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Die Erkrankung zieht sich zum Teil über Jahre hin und kann zu dauerhaftem Hörverlust führen. Typische Symptome sind ein Schwindelgefühl, dumpfes Hören und auch Ohrgeräusche (Tinnitus). Wenn Sie den Eindruck haben, an Morbus Menière erkrankt zu sein, sollten Sie sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Vermeiden Sie Tabakkonsum, damit sich die Symptome nicht verschlimmern. Im Rahmen der Behandlung kann Ihnen der Arzt oder die Ärztin ein Mittel gegen Reisekrankheit bzw. Übelkeit verschreiben.


Presbyakusis
Die Presbyakusis oder Altersschwerhörigkeit ist altersbedingt und tritt dann auf, wenn wichtige Haarsinneszellen nach und nach zurückgehen. In der Regel ist die Presbyakusis eine Form der Schallempfindungsschwerhörigkeit (Störung des Innenohrs bzw. Hörnervs). Zu den frühen Symptomen gehört, dass Betroffene hohe Töne nicht mehr hören können und Geräusche wie Vogelgezwitscher nur noch gedämpft wahrnehmen. In den meisten Fällen sind beide Ohren betroffen, der Hörverlust kann aber auch nur auf einem Ohr auftreten. Die Presbyakusis ist eine der Hauptursachen für Hörverlust bei älteren Menschen: Etwa 40–50 % der Erwachsenen über 75 Jahre leiden darunter. Sie können der Erkrankung vorbeugen, indem Sie Ihr Gehör durch die Verwendung von Ohrstöpseln schützen, wenn Sie Lärm ausgesetzt sind.

Glücklicherweise können Seniorinnen und Senioren heutzutage eine Presbyakusis gut mit Hörgeräten ausgleichen. Es empfiehlt sich, einmal im Jahr einen Hörtest zu machen, um eine eventuell beginnende Presbyakusis frühzeitig zu erkennen. Sollten Sie eines der Symptome an sich beobachten, dann sollten Sie sich von einer Ärztin oder einem Arzt untersuchen lassen.

Verstopfung im Ohr

Eine Verstopfung im Ohr tritt auf, wenn sich ein Objekt (z. B. ein Insekt oder Wasser) im Gehörgang festsetzt. Bei Kindern passiert dies relativ häufig. Eine ärztliche Behandlung ist meist nicht erforderlich. Ein typisches Symptom ist ein plötzlich einsetzendes dumpfes Hören. Blut oder Flüssigkeit sollten dagegen nicht aus dem Ohr austreten.
Wenn Wasser die Verstopfung verursacht, bitten Sie das Kind, den Kopf zur Seite zu legen. So wird die Schwerkraft genutzt, um die Wasserrückstände zu beseitigen. Wenn die Ursache eine Mücke oder ein anderes Insekt ist, benötigen Sie möglicherweise Hilfe bei der Entfernung. Wenn Sie sich sicher sind, dass es sich um ein Insekt handelt (und weder Flüssigkeit noch Blut aus dem Ohr austritt), können Sie versuchen, das Insekt mit Öl zu entfernen. 

Wie wird man das dumpfe Gefühl im Ohr wieder los?

Ein dumpfes Gefühl im Ohr gibt sich mit der Zeit oft von selbst oder lässt sich – mit einem abschwellenden Mittel oder Öl – einfach beheben. Manchmal weist es aber auch auf eine ernsthafte Erkrankung hin. Daher sollten Sie herausfinden, warum Sie auf einem Ohr wie durch Watte hören, und dann entsprechend handeln. Wenn die Symptome anhalten, sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

Autor

Hansaton


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